Okay, vielleicht waren wir ein klitzekleines bisschen hysterisch, aber wer konnte ahnen, dass „Homecoming“ (Amazon Prime) mit Julia Roberts so gut sein würde! Auch in der zweiten Serie dieser Woche geht es um Veteranen, die mit PTSD aus dem Krieg zurückkehren: „Bodyguard“ (Netflix) macht daraus einen Polit-Thriller.
Dank der Hausaufgaben weiß Sarah jetzt alles und nichts über die Gefahr von Aluminium („Quarks“, WDR) und Stefan über Berlin 1962 („Schicksalsjahre einer Stadt“, rbb).
Die Faszination der Briten für „Bodyguard“ liegt wohl auch daran, dass die gesamte Nachrichtenabteilung der BBC in die Handlung involviert war, was dem ganzen ein zusätzliches Gefühl von Realität gibt. Meistens sind auf den Bildschirmen in solchen Serien doch einfach nur Schauspieler zu sehen, aber hier waren sehr viele Moderatoren und Journalisten beteiligt, die die Zuschauer auch sonst in diesen Funktionen sehen. Neben Laura Kuensberg (die 2017 bei einer Pressekonferenz in Washington Trump die „frechen“ Fragen stellte) waren auch der Terrorismus-Experte Frank Gardener und andere Reporter zu sehen und zwischendurch auch Nachrichtensprecher und Moderatoren von Radio 4 zu hören (alle auch einzeln im Abspann genannt).
Insgesamt war die Serie aber schlicht etwas zu vollgepackt, was auch durch die überlange letzte Folge bewiesen wird. Ein „Ich bin so verrückt, dass ich in die Bombe renne“ weniger, um die Handlung etwas zu entschleunigen, hätte dem Ganzen und vor allem dem Twist am Ende einfach besser getan.
Man hätte aber auch einfach diese eeeeendlose Bombenentschärfungssituation in der letzten Folge kürzen können.
Ich fand gar nicht, dass der Bodyguard wie ein Roboter und seelenlos/routiniert agiert hat… Im Gegenteil. Beim Anschlag aufs Auto ist er doch auch erst perplex und scheint selber erst ganz schön Angst zu haben, bis er sich besinnt… Und beim Reden-Anschlag handelt er ja auch eher unbeholfen…